Man muss ja ganz ehrlich zugeben, besonders kreativ war dieser Name – „Bobby Drop“ nicht und wenn man ihn hört, würde man vermutlich eher an eine Freefallattraktion bzw. Vertikalfahrt denken, die man allerdings bis zum heutigen Tage im Bobbejaanland umsonst sucht.
Hinter dem schmucklosen Namen verbarg sich vielmehr tatsächlich eine Wasserrutsche – um genauzusein eine vom Typ “Spinning Raft Slide”. “Bobby Drop” wurde im Jahre 1999 eröffnet und durch die Firma Van Egdom gebaut. 13 Meter hoch und nur 194 Meter lang, war es eine wirklich kleine und kompakte Variante.
Erinnern wir uns an eine kleine Tour. Die bei dieser Art Attraktion zum Einsatz kommenden Rundboote sind komplett aus Gummi und werden über ein Förderband durch die Station gezogen. Die Passagiere müssen dieses betreten und über den Rand des Bootes – der einen großen mit luftgefüllten Gummiring darstellt – ins Boot klettern, was natürlich nicht jedem leicht fällt. Hier sitzt man nun mit bis zu sechs Personen auf dem Boden bzw. einer Art kleinen Sitzbank aus Gummi. Ein endlos erscheinender Aufzug beförderte das Boot gemächlich zum höchsten Punkt. Dann wird das Boot in die Rinne entlassen und es geht abwärts durch eine enge links Kurve. Gefolgt von einer langen Gerade und einer sehr engen Helix rechts herum. Da das Boot immer wieder Kontakt zur Bande hat, kommen wilde Drehungen zustande und jede Fahrt ist anders. Damit das ganze Gedrehe nicht zu extrem wird, sind in die Rinne Gummimatten eingelassen, die abbremsen sollen und manchmal ganz schön quietschen. Nach der Helix folgt ein steiler Drop mit Double-Down. Ein kleiner Splash, der durchaus manchmal ein paar Spritzer bereit halten konnte, war am Ende, wo das Boot von der Plastikrinne wieder in den festangelegten Wasserkanal geschossen ist. Ja, das Boot ist regelrecht über die Wasseroberfläche gehüpft, bis es schließlich irgendwo von der Bande stark schaukelnd gestoppt wurde. Von dort aus ist es langsam schippernd zum Einstieg zurückgegangen.
Auch wenn die Fahrt sehr schnell wieder vorbei war, war sie doch immer ein rasanter Spaßgarant für die ganze Familie. Eine Thematisierung gab es keine, aber die Front des Gebäudes war sehr farbenfroh und einladend gestaltet.
Warum die Attraktion entfernt wurde, ist nicht bekannt, aber möglicherweise war die geringe Kapazität von gerade Mal 600 Personen p/h und die immer vorhandene lange Warteschlange ausschlaggebend für den Rückbau im Jahre 2008. Auch die Boote waren durch die Beschaffenheit wartungsintensiv. Dennoch sind diese Boote etwas ganz Besonderes, da man jede Unebenheit in der Rinne und auch die Wellen im Wasser stark spürt. Andererseits hat die Bahn kaum Platz weggenommen und war immer beliebt.
Es ist sehr schade, dass die Bahn nicht mehr existiert, aber niemand muss traurig sein, denn die Anlage ist nicht auf dem Schrottplatz gelandet, sondern verkauft worden an den französischen Park La Récré des 3 Curés, wo sie seitdem als “Niagara” zu erleben ist, aber leider auch hier ohne Thematisierung.
Von diesem Typ Wasserbahnen wurden über die Jahre nur sehr wenige Exemplare gefertigt.
Text und Fotos: Tatjana Gemüth
INFOS:
Hersteller: Van Egdom, Typ: Spinning Raft Slide, Baujahr: 1999; Höhe: 13 Meter, Länge: 194 Meter, Drop: 1; Kapazität: 600 Personen p/h, Fahrzeit:??? Minuten
Bügel: keine;
Theming: keins; Besonderheiten: keine
Frühere Namen: ???, Baugleiche Anlagen: Le Crazy River – Dennlys Parc, Baby Switch: Nein, Fast Pass: Nein, Single Rider: Nein
Freigegeben ab: ????
Wasserqualität: Mittel; Wassereffekte: Keine
Geschlossen 2008 – Verbleib: La Récré des 3 Curés als Niagara
SPLASHFAKTOR:
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