
Feuchtfröhliche Tour durch die Sägemühle.
Eine von zwei Wildwasserbahnen im Walibi Holland ist der “Crazy River”, der im Jahre 1994 von der Firma Mack Rides installiert wurde. Der damalige Eigentümer des Parks war niemand anders als Eddy Meeùs der Vater des Walibi der den holländischen Flevohof am Veluwemeer im Jahre 1991 mit weiteren Parks zusammen erworben und in die Walibi-Gruppe als Walibi Flevo integriert hatte. Wen wundert da diese große Investition, eine baugleiche Anlage ging als “Flashback” eine Saison später in Wavre an den Start, allerdings komplett anders thematisiert.
Doch was verbirgt sich denn nun genau hinter dem wenig kreativen Namen “Crazy River”? Ein Logflume – ein wirklich großer Logflume, der perfekt thematisiert ist. Die Großwildwasserbahn greift das gängige Holzfällerthema auf. Ganz im Groben dreht sich alles um die Firma “Fatt & Son”, die eine Sägemühle betreibt, in längst vergangener Zeit und die Boote fahren durch das weitläufige Unternehmen. Sehr einfache Mittel und viele kleine Details machen das Erlebnis sehr authentisch. Nur zwei Dinge hätten besser abgestimmt werden können. Zum einen die Boote – hier braune Holzfässer, wie sie bei den ehemaligen “Teufelsfässern” im Holidaypark zum Einsatz kommen. Einbäume hätten besser in die Konzeption gepasst und zum anderen der Name “Crazy River” ist natürlich komplett am Thema vorbei.
Gehen wir auf eine virtuelle Fahrt im „Crazy River“!
Die Warteschlange schlängelt sich durch die üppige Vegetation und durch ein Holzportal, bevor wir das Stationsgebäude erreichen und in einer der “Tonnen”, die 5 Personen fassen, platz nehmen. Gemütlich schippernd geht es los. Über eine S-Kurve gelangen wir zum ersten Lifthill der in ein Gebäude führt. Es geht in typisch ratternder Manier aufwärts auf den Invertor. Die Plattform dreht das Boot und gibt ihm einen Schubs, damit es rückwärts sich in den Drop stürzt, der wieder ins Freie führt – ganz schön nass für den Hintersten. Nach einer Geraden geht es immer noch rückwärts über eine Rechtskurve und eine sehr lang gezogene S-Kurve zu dem nächsten Lift und dem zweiten Drehteller, der das Boot nach rechts wieder vorwärts dreht. Mittlerweile sind wir wieder in ein Gebäude eingefahren, was wir aber über eine kleine Abfahrt direkt wieder verlassen. Eine Kombination aus Rechtslinkskurven führt dann zum großen Aufzug, der uns auf dem Band langsam, aber sicher nach oben fährt. Via Linkskurve schwimmen wir zur finalen Abfahrt, die einen Doubel-Down beinhaltet und unser Boot richtig auf Tempo bringt. Beim Splash wird man zwar nicht bis auf die Haut durchtränkt, kann aber gerade vorn im Boot durchaus nass werden, besonders wenn es voll besetzt ist. Auf der Gerade nach dem Drop explodiert auch noch eine Fontäne und man bekommt einen kleinen Schreck von dem Knall. Eine enge Linkskurve, gefolgt von einer weiten Rechtskurve führt Richtung Ausstieg.
Nach rund 3:30 Minuten Fahrtzeit und 524 überwundenen Streckenmetern erreichen wir die Station. Im Gebäude befindet sich auch noch die Onridefoto-Verkaufsstelle auf dem Weg nach draußen.
Technisch handelt es sich hier um einen typischen Logflume: Aufzugsbänder befördern nach oben und ansonsten schwimmt das Boot frei in der Rinne. Nur bei der Abfahrt rollt es auf Rädern, die unterhalb und seitlich angebracht sind. Der erwähnte Invertor ist einfach eine runde Plattform, auf der das Boot in die gewünschte Richtung gedreht wird. Auch wenn es kein uniques Layout ist – es gibt drei baugleiche Varianten – ist es dennoch eine gelungene Bahn, die eine Menge Spaß macht. Sie ist stolze 23 Meter hoch und hat eine Kapazität von 1250 Personen pro Stunde.
Wiederholungsfahrten sind garantiert und die Regel, denn jeder lacht und klatscht! Übrigens, die Mitfahrt ist bereits ab 90 cm in Begleitung eines Erwachsenen erlaubt – Family Fun für Groß und Klein!
INFOS:
Hersteller: Mack Rides, Typ: Log Flume, Höhe: 23 Meter, Länge: 524 Meter, Drops: 3, Baujahr: 1994; Fahrtzeit: 3:30 Minuten; Thematisierung: Sägemühle
Besonderheiten: Invertor, Rückwärtssturz, Double Down
Komet – Parkteil 20.7.2021
FOTOS:
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