Aqualibi

Belgiens Nummer eins

Das „Aqualibi“ wurde im Jahre 1987 gebaut und war ein Projekt von Walibis Schirmherr Eddy Meeùs, der für den Erfolg und den Wachstum des Freizeitparks in der Nähe von Belgiens Hauptstadt hauptverantwortlich war. Direkt neben dem Vergnügungspark gebaut, war der große Komplex einer der ersten in Belgien und wohl bis heute mit 6028 Quadratmetern noch der größte Wasserpark im Land. Obwohl der Vergnügungspark und der Wasserpark eigenständig sind und auch unabhängig voneinander besucht werden können, wurde die Verbindung immer hergestellt, was wohl auch an der Tatsache lag, dass viele Jahre im Freizeitparkeintritt eine gute Stunde „Aqualibi“ kostenlos integriert war.
Ursprünglich geplant als langfristige Investition – was sich ja auch als Erfolg später herausstellen sollte – hat die Idee von Marketing- und Handelsbeziehungsassistent Dominique Fallon nach einer ausführlichen Marktstudie und Besuchen in ähnlichen Anlagen in den Nachbarländern dann in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Designbüro, das die 1986 eingeweihte „Océade de Strasbourg“ geplant hat, Gestalt angenommen.
Der Name „Aqualibi“ ist einer Idee von Thierry Meeùs zu verdanken. Ein einfaches Wortspiel, was sich aus Aqua für Wasser und Walibi zusammensetzt.
Bei der Eröffnung hat das Bad alle Highlights, die der Markt zum damaligen Zeitpunkt hergab, in sich vereint. Wellenbad, Pool mit Wasserstrom und Entspannungsdüsen, ein Außenpool, ein Whirlpool, Planschbecken und natürlich mehrere Rutschen, darunter die „Colorado“ – eine Reifenrutsche mit mehreren Abzweigungen.
Im ersten Jahr wurden 180.000 Besucher mit eigenständigem Ticket verbucht.
Aufgrund der Eröffnung eines unmittelbaren Konkurrenten in der Region, der „Océade“, wurden 1990 fast 220 Millionen BEF (rund 5,5 Millionen Euro) aufgewendet, um die Fläche von „Aqualibi“ zu verdoppeln. Ein zusätzlicher Flügel im Inka-Stil mit der „Laguna Verde“, der Breitrutsche „Tinka“, einem großen Whirlpool und dem 130 Meter langen Wildwasserfluss „Rapido“ kam hinzu. Zwei Jahre später wurde der Konkurrent „Océade“ aufgekauft. Im Jahre 1998 übernahm die Premier Parks LLC aus den USA die komplette Walibi-Gruppe und machte ihre Vision vom europäischen „Sixflags“ wahr. Sehr triste Jahre brachen für den Wasserpark an, denn das beliebte Känguru wurde aus den Parks entfernt. Während in Walibi die DC-Helden und die Looney Tunes Einzug hielten, erhielt die Wasserlandschaft kein Äquivalent. Erst im Jahre 2003 kehrte das Känguru zurück und kurze Zeit später gab auch Premier Parks den Verkauf der Parkgruppe bekannt. Nach einem weiteren Besitzerwechsel 2006 wurde dann „Aqualibi“ 2010 geschlossen und durchlief eine komplette Renovierung, die 15 Monate in Anspruch nahm. 11 Millionen Euro hat dieses Make-over verschlungen, um die Wasserlandschaft in karibischem Flair erstrahlen zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt war der Zugang zum Bad nicht mehr im Parkeintritt enthalten und ein zweiter Eingang wurde geschaffen.
In der Revisionsphase im Januar 2015 wurde die Warteschlange für die Rutschen verändert. Während bis dahin für alle Rutschen nur eine Schlange gebildet wurde, hatte nun jede Rutsche bzw. jede Sektion auch ihren eigenen Anstehbereich. Eine neue Rutsche sollte es im selben Jahr geben: die High-Speed-Rutsche „Flash“ der niederländischen Firma Van Egdom gesellte sich hinzu, wo Besucher eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen können.
2017 wurde ein weiterer Investitionsplan angekündigt, der im Jahre 2023 mit dem Bau eines weiteren Rutschenturms inklusive Trichterrutsche abgeschlossen werden soll. 4,2 Millionen Euro sind insgesamt vorgesehen. Bereits gebaut ist der Kinderbereich „Kiddie Bay“, der von der kanadischen Firma Vortex in Kooperation mit Jora Vision auf 673 Quadratmetern umgesetzt wurde, er ist für die Allerkleinsten mit zahlreichen Wasserspielen und Speiern. Auf 300 Quadratmetern wurde der „Mini Beach“ ein Bereich mit mehreren Rutschen für kleine Kinder zwischen drei und acht Jahren realisiert.

Die ursprünglichen Rutschen – zwei Röhrenrutschen (die Boas) und die Reifenrutsche „Colorado“ – wurden während der Renovierung abgerissen und nach 23 Betriebsjahren verschrottet.

Natürlich hat man komplett neues Rutschvergnügen geschaffen. Die ehemalige „Tinka“ wurde in „Zap“ umbenannt. Hier können Kinder und Familien aus zwei Metern Höhe ins Becken rutschen.

„Extrême“ ist eine schnelle Röhrenrutsche, beginnend von der Spitze der Pyramide. 100,6 Meter lang und 15,89 Meter hoch, wo Sie eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen können. „Bi-Bob“ ist die Zweite im Bunde die von ganz oben abwärts führt. In großen Reifen geht es die 140 Meter lange und 15,89 Meter hohe Röhre hinab.
„Surf“ und „Jet“ sind zwei kleinere Rutschen im Inneren der Halle, die sich zu der bereits erwähnten Speedrutsche „Flash“ gesellen. Alle diese Rutschen stammen von Van Egdom. Ein weiteres Highlight ist „Rapido“ – der Wildwasserfluss, der perfekt in eine Felsformation eingebettet ist, sehr rasant ist mit viel Strömung und der Durchquerung mehrerer Höhlen.

Wir waren begeistert vom „Aqualibi“, es wird wirklich für jede Altersstufe etwas geboten. Die Temperaturen in der Halle und auch des Wassers sind angenehm. Es riecht nicht übermäßig nach Chlor und auch die Augen brennen nicht nach dem Tauchgang. Die gesamte Anlage wirkt gepflegt und sauber, man fühlt sich wohl. Die Schließfächer sind kostenlos und werden mit einem Gummiarmband automatisch verschlossen und geöffnet. Es sind genügend Familienkabinen, die größer sind als die normalen, im Umkleidebereich vorhanden. Die Halle wirkt sehr groß, aber denn noch überschaubar. Das gesamte Geschehen findet unter dem wachsamen Auge des Personals statt, das wirklich an jeder Rutsche, jedem Becken und jedem Bereich positioniert ist. Sehr vorbildlich. Der bereits erwähnte „Kiddie Bay“ ist perfekt, da hier auch ganz kleine Kinder ohne Probleme planschen können und jede Menge Wasserspiele bereitstehen. Die Rutschen haben uns allesamt sehr viel Spaß gemacht, auch wenn der absolute Kick so ein bisschen gefehlt hat.
Auch jetzt in Coronazeiten war die Anlage nicht extrem überlaufen, sodass man Abstand halten konnte, ohne das der Spaß leidet. Aktuell müssen die Tickets online reserviert werden und es gibt zwei Zeitfenster. Einmal morgens von 10 bis 15 Uhr und einmal nachmittags von 15 bis 20 Uhr. Die Abfertigung zum Einlass ist sehr gut und routiniert, es kommt nicht zu Wartezeiten.
Ein paar kleine Ärgernisse und Besonderheiten gibt es aber dann doch noch zum Schluss. Als Erstes wären das die verlegten Fliesen. Sehr rutschig und gefährlich. Das zweite Problem ist das zu wenig Liegen vorhanden sind, was sehr schade ist, gerade wenn man ein kleines Kind dabei hat. Die Duschen sind wie überall in Benelux öffentlich bzw. offen im Eingangsbereich, sodass man nach dem schwimmen in der Badekleidung duschen muss. Man muss auch hier Badekleidung tragen, die fest am Körper anliegt – so ist das Gesetz in Belgien. Darauf wird auch strengstens geachtet. Wer dann doch Shorts dabei hat, kann vor Ort eine entsprechende Badehose kaufen, die von guter Qualität ist und preislich durchaus in Ordnung.

Unser Fazit: Daumen hoch! Wir werden mit Sicherheit „Aqualibi“ wieder besuchen – spätestens wenn es neue Rutschen zu testen gibt.

Text und Fotos: Tatjana Gemüth
ausgenommen: AQ18-RAPIDO_6354-1.jpg – „Rapido“ – © Walibi Belgium
2.jpg – „Impression“ – © Walibi Belgium

(im Komet erschienen am 30.10.2020)

INFOS:

Typ: Wasserpark, Baujahr: 1987; Fläche: 6 028 m2Rutschen: 7 (plus mehrere  Kinderrutschen)

Theming: keins; Besonderheiten: keine

Frühere Namen: keine, Baugleiche Anlagen: keine

FUNFAKTOR:

 

FOTOS:

Schild - Aqualibi
Eingang Schild

 

Rutschen - Aqualibi Gibt es nicht
Rutschen Bügel Deko
Detail - Aqualibi Detail 1 - Aqualibi
Details Details Details
Splash Splash Splash
Gibt es nicht
Totale Onridefoto Onridefoto – eigenes

 

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