Filmrezension “Aqua Slash”

Horrormovie spielt im Wasserpark – „Aqua Slash“.

Für Kinos ist die Coronapandemie eine wirkliche Katastrophe, da auch hier Stillstand herrscht. Bei den meisten neuen Movies wird die Kinophase einfach übersprungen, sodass sie direkt auf DVD und Blue-Ray erscheinen. Wenige Ausnahmen gibt es, deren Kinorelease auf unbestimmte Zeit verschoben worden ist, wie z. B. der neuen James Bond Film.

Dem Titel “Aqua Slash” des Kanadiers Renaud Gauthier ist es nicht anders ergangen. Nach der Weltpremiere auf dem “Fantasia Film Festival” 2019 ist er unter dem “Red Hound Films – Label” 2020 in den USA in Autokinos und bei Video-on-demand-Diensten erschienen.

Zugegeben, nachdem wir den deutschen Trailer gesehen haben, waren wir wirklich aufgeregt, uns den Film als große Wasserparkfans und Freunde des Horrors endlich anzuschauen. Denn es klingt schon spannend, dass das Horrorgenre auf diese ungewöhnliche Szenerie trifft. Am 19. Februar war es dann so weit, dass der Film, der das klassische Slasher-Genre bedient, in Deutschland veröffentlicht worden ist.

Der FSK-18 Film ist schon sehr blutig und hat im Vorfeld viel versprochen, schließlich zählte der englische Originaltrailer im vergangenen Jahr zu den meistgeklickten und angeschauten.

Der Film spielt im “Wet Valley Waterpark” – einem klassischen Wasserpark mit zahlreichen Rutschen, indem es der Legende nach spuken soll und im Zuge dessen sich auch ein mysteriöser Unglücksfall mit zahlreichen Toten 35 Jahre zuvor ereignet hat. Was etwas befremdlich wirkt, da die Geschichte der meisten modernen Wasserparks gar nicht so weit zurückreicht.

Kein Grund für die Abschlussklasse der örtlichen Highschool, auf ihre Abschlussparty zu verzichten – denn wer glaubt schon an Geister? Es wird geflirtet, getrunken, gefeiert und als Grandefinale ein Rutschencontest veranstaltet. Nur wenige von ihnen kommen heil aus der Sache raus, denn es ist ein sadistischer, brutaler Killer, der sein Unwesen im Park treibt, für den es sich anbietet, Messer und Klingen in den Rutschen zu platzieren, um ein Blutbad anzurichten. Im Laufe der Handlung macht sich jeder, der überlebt, zeitweise verdächtig. Doch wer es am Ende ist, ist schon sehr weit entfernt von der eigentlichen Handlung, sodass Sie sich am Besten gar nicht erst mit Raten stressen. Auch “Wasserrutsche des Grauens” wäre ein passender Titel gewesen, denn die Exemplare im Film sind dies wahrlich.

Dennoch ist „Aqua Slash“ enttäuschend. Als Hommage an die großen Slasher-Werke der 80er-Jahre ist dieser Anspruch leider nur partiell gelungen. Es ist zwar jede Menge 80er-Stuff im Film und auch alles, was für einen guten Horrorfilm benötigt wird an Bord wie exzessive Partys, nackte Haut, ein wahnsinniger Mörder und jede Menge Blut, aber die Handlung ist insgesamt zu langatmig und beschäftigt sich zu lange mit eher uninteressanten Teenagerproblemen, sodass der spannende Teil, wo die Post abgeht, erst in den letzten 15 Minuten stattfindet, dann aber auch geballt und vom Feinsten. Wer also bis dahin durchgehalten hat, der wird mit erstklassigen Morden belohnt. Hinzukommt, dass der Film, obwohl er ungeschnitten mit 18er-Label die FSK-Hürde passiert hat, läuft er nur mickrige 71 Minuten. Trotz der Kritik ist es ein Film, den man als Fan des Horrorgenres einmal gesehen haben sollte, schließlich war ein Wasserpark noch nie Schauplatz eines Horrormovies, aber man hätte soviel mehr aus der Geschichte rausholen können, wenn man beispielsweise “Saw” als Vorbild genommen hätte. Sehr schade! Aber immerhin die Special Effects in den Killszenen sind mehr als gelungen, die aus den Federn der “Blood Brothers” stammen, die auch bei anderen Kinofilmen wie z.B. Turbokid für die Effekte zuständig waren.

Erschienen im Komet 5709 – 20.3.2021

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